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Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz – Disruption, Vorurteile und neue Chancen




In einer sich ständig wandelnden Welt ist die Künstliche Intelligenz (KI) ein heiß diskutiertes Thema, das die Arbeitswelt disruptiv verändert. Die Reaktionen darauf sind vielfältig: Manche Menschen vergraben den Kopf im Sand oder hoffen das Thema aussitzen zu können, andere lehnen Neuerungen ab oder verteufeln sie, und wieder andere ergreifen die Chancen, die sich ihnen durch den Paradigmenwechsel bieten. Alvin Toffler, ein amerikanischer Schriftsteller und Futurist, sagte einmal: "Die Analphabeten des 21. Jahrhunderts werden nicht diejenigen sein, die nicht lesen und schreiben können, sondern diejenigen, die nicht lernen, verlernen und neu lernen können." In diesem Blogpost werden wir genauer untersuchen, welche Möglichkeiten KI für Unternehmen bietet, Vorurteile abbauen und greifbare Beispiele für Produktivitätssteigerungen durch KI aufzeigen.


Unser Ziel ist es, ein besseres Verständnis dafür zu schaffen, wie KI unseren Arbeitsalltag bereichern kann und wie wir uns auf die Veränderungen, die uns bevorstehen, einstellen können. Denn letztendlich geht es weniger darum, welche Jobs durch KI ersetzt werden könnten, sondern vielmehr darum, wie wir unsere Arbeit besser und effizienter gestalten können, um gemeinsam in einer von KI geprägten Zukunft erfolgreich zu sein.


Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) bietet Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, um ihre Arbeitsprozesse zu optimieren, die Produktivität zu steigern und wettbewerbsfähig zu bleiben.


Zunächst schauen wir uns aber erst einmal an, was uns die Vergangenheit über technologische Umbrüche lehren kann




Industrielle Revolution (18. und 19. Jahrhundert): Die Einführung von mechanischen Webstühlen und Spinnmaschinen in der Textilindustrie führte zur Befürchtung, dass Handweber und Spinner ihre Arbeit verlieren würden. Tatsächlich führten die neuen Technologien zu einer erhöhten Produktivität, was dazu führte, dass mehr Menschen in Fabriken und im Maschinenbau arbeiten konnten. Die industrielle Revolution schuf auch viele neue Arbeitsplätze in anderen Bereichen, wie beispielsweise im Verkehrswesen und der Kommunikation.


Automatisierung in der Landwirtschaft (20. Jahrhundert): Die Einführung von Traktoren, Mähdreschern und anderen landwirtschaftlichen Maschinen führte dazu, dass viele Landarbeiter befürchteten, ihre Arbeit zu verlieren. Tatsächlich führte die Automatisierung in der Landwirtschaft zu einer erhöhten Produktivität und einer Verringerung der Beschäftigung in der Landwirtschaft, aber die entlassenen Arbeiter fanden neue Beschäftigungsmöglichkeiten in wachsenden Sektoren wie der Industrie und dem Dienstleistungssektor.


Computerisierung und Informationstechnologie (20. und 21. Jahrhundert): Die Einführung von Computern und Informationstechnologie führte zu Befürchtungen, dass viele Büroarbeiten, wie Schreibarbeit oder Buchhaltung, automatisiert werden und Arbeitsplätze verloren gehen würden. Tatsächlich hat die Computerisierung zwar einige Arbeitsplätze in diesen Bereichen reduziert, aber auch viele neue Arbeitsplätze geschaffen, wie beispielsweise in der Softwareentwicklung, der IT-Beratung und dem Online-Handel.

Hätten sich Unternehmen in der Vergangenheit nicht an technologische Innovationen angepasst, wären sie wahrscheinlich im Wettbewerb zurückgefallen, hätten Marktanteile verloren und wären möglicherweise sogar aus dem Markt ausgeschieden. Diejenigen Unternehmen, die Innovationen wie KI erfolgreich adaptieren, können dagegen von Wachstum, Kosteneinsparungen und verbesserten Geschäftsprozessen profitieren.


Die Geschichte hat uns gezeigt, dass technologische Innovationen zwar oft mit Ängsten und Widerständen einhergehen, aber letztendlich zu neuen Arbeitsplätzen und Wachstum führen können. Künstliche Intelligenz ist eine solche Innovation, die Unternehmen ermöglicht, ihre Produktivität zu steigern und wettbewerbsfähiger zu werden. Die Beispiele aus verschiedenen Branchen, die im Folgenden besprochen werden, verdeutlichen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von KI und deren positive Auswirkungen auf die Effizienz und Produktivität.


Aktuelle Beispiele zum Einsatz von KI in verschiedenen Branchen


Forschung: KI kann den Forschungsprozess beschleunigen, indem sie große Datenmengen analysiert und Muster erkennt, die für menschliche Forscher schwer zu identifizieren wären. Ein konkretes Beispiel ist die Entdeckung neuer Medikamente. Durch den Einsatz von KI können Wirkstoffe aus Millionen von chemischen Verbindungen schneller identifiziert und getestet werden. So konnte beispielsweise das Unternehmen Insilico Medicine mithilfe von KI innerhalb von nur 46 Tagen einen potenziellen neuen Wirkstoff für eine seltene Krankheit identifizieren, während der herkömmliche Prozess Jahre in Anspruch genommen hätte.



Veröffentlichungen: KI-gestützte Textgenerierung kann Wissenschaftler dabei unterstützen, ihre Forschungsergebnisse schneller und effizienter zu veröffentlichen. So nutzt etwa das Unternehmen Writefull KI-Modelle wie OpenAI's GPT, um Forschern bei der Formulierung von Texten und der Überprüfung von Grammatik, Stil und Zitierweise zu helfen. Dies spart Zeit und Ressourcen, die für weitere Forschung genutzt werden können und ermöglicht es den Wissenschaftlern, sich auf den inhaltlichen Teil ihrer Arbeit zu konzentrieren.


Personalwesen: KI kann im Personalwesen eingesetzt werden, um Bewerbungsprozesse effizienter zu gestalten, passende Kandidaten schneller zu identifizieren und den Onboarding-Prozess zu optimieren. So setzt beispielsweise das Unternehmen Pymetrics KI-gestützte Spiele ein, um Bewerber objektiver und fairer zu bewerten. Dadurch können Personalverantwortliche schneller qualifizierte Kandidaten identifizieren und gleichzeitig Bias im Auswahlprozess reduzieren.


Kundenservice: KI-basierte Chatbots und Sprachassistenten können Kundenanfragen rund um die Uhr beantworten, ohne dass menschliche Mitarbeiter ständig verfügbar sein müssen. Dies erhöht die Kundenzufriedenheit und entlastet die Mitarbeiter. Ein Beispiel hierfür ist der KI-Chatbot "Amelia" von IPsoft, der bei Unternehmen wie Accenture und SEB eingesetzt wird, um Kundenanfragen effizient und zügig zu bearbeiten. Amelia kann natürliche Sprache verstehen, auf Kundenanliegen eingehen und bei Bedarf menschliche Mitarbeiter einbinden.


Logistik und Lieferketten: KI kann helfen, komplexe Lieferketten zu optimieren, indem sie den Warenfluss analysiert und Vorhersagen über Lieferengpässe oder steigende Nachfrage trifft. Das Unternehmen ClearMetal setzt beispielsweise KI ein, um Echtzeitdaten aus der gesamten Lieferkette zu verarbeiten und dadurch die Planung und Optimierung von Transporten zu verbessern. So können Unternehmen ihre Lagerbestände und Lieferungen effizienter verwalten und gleichzeitig Transportkosten reduzieren.


Fertigung und Produktion: KI-Technologien können in der Fertigung eingesetzt werden, um die Produktionsprozesse zu optimieren und die Effizienz zu steigern. Beispielsweise nutzt das Unternehmen Siemens KI-gestützte Systeme, um die Wartung und Instandhaltung von Maschinen und Anlagen vorausschauend zu planen. Durch den Einsatz von KI können potenzielle Ausfälle frühzeitig erkannt und verhindert werden, was zu geringeren Produktionsausfällen und Kosteneinsparungen führt.


Energie- und Umweltmanagement: Auch im Bereich Energie und Umwelt können KI-Anwendungen zu einer verbesserten Effizienz und Nachhaltigkeit beitragen. Das Unternehmen DeepMind, eine Tochtergesellschaft von Alphabet, hat beispielsweise eine KI-Lösung entwickelt, die den Energieverbrauch von Rechenzentren um bis zu 40% reduziert, indem sie die Kühlungs- und Lüftungssysteme optimiert. Dadurch können Unternehmen ihre Energiekosten senken und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.


Gesundheitswesen: Im Gesundheitswesen können KI-Systeme dazu beitragen, die Diagnose und Behandlung von Krankheiten zu verbessern und die Patientenversorgung effizienter zu gestalten. Ein Beispiel hierfür ist das Unternehmen Zebra Medical Vision, das KI-gestützte Bildanalyse-Software entwickelt hat, um Ärzten bei der Erkennung von Anomalien in medizinischen Bildern, wie Röntgen- und MRT-Aufnahmen, zu unterstützen. Die KI kann Muster erkennen, die dem menschlichen Auge möglicherweise entgehen und so zu einer genaueren Diagnose und besseren Behandlungsergebnissen führen.


Marketing und Vertrieb: KI kann auch im Marketing und Vertrieb eingesetzt werden, um Kundenverhalten zu analysieren, Verkaufschancen zu identifizieren und personalisierte Angebote zu erstellen. Das Unternehmen Salesforce nutzt beispielsweise seine KI-Plattform "Einstein", um Daten aus Kundeninteraktionen zu analysieren und Verkaufsteams mit wertvollen Erkenntnissen und Empfehlungen zu unterstützen. So können Unternehmen ihre Verkaufsstrategien optimieren und ihre Kundenbindung erhöhen.


Meetings: KI kann dazu beitragen, Meetings effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Microsoft arbeitet beispielsweise an einem Co-Piloten, der u.a. dabei helfen soll, Onlinemeetings zu unterstützen. Eine weitere Lösung wird von Fireflies.ai angeboten, die KI-gestützte Transkription von Onlinemeetings ermöglicht. Das System kann die wichtigsten Punkte während eines Meetings zusammenfassen, daraus resultierende Aufgaben ableiten und automatisch Folgetermine planen. Durch den Einsatz von KI in Meetings können Besprechungen fokussierter und zielgerichteter gestaltet werden, wodurch die Produktivität gesteigert und wertvolle Zeit eingespart wird.


Fazit:

Insgesamt zeigen die Beispiele aus verschiedenen Branchen, dass Künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt werden kann, um Arbeitsprozesse zu optimieren, Innovationen voranzutreiben und Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Unternehmen, die KI-Technologien frühzeitig adaptieren und in ihre Geschäftsmodelle integrieren, haben die besten Chancen, auch in Zukunft erfolgreich zu sein.


Die Vergangenheit hat gezeigt, dass technologische Umbrüche in Summe immer dazu geführt haben, dass mehr Arbeitsplätze entstanden sind, als durch den Einsatz neuer Technologie ersetzt wurden. Dabei geht es weniger darum, welche Jobs wegfallen, sondern vielmehr darum, wie wir unsere Arbeit besser und effizienter gestalten können. KI ermöglicht es uns, Prozesse zu verbessern und menschliche Ressourcen effektiver einzusetzen.



In Zeiten der Überalterung der Gesellschaft und eines allgemeinen Fachkräftemangels könnte KI womöglich genau die Lösung sein, um dieses Problem nachhaltig zu lösen. Durch den Einsatz von KI können wir die Produktivität steigern und die Arbeitsbelastung für die vorhandenen Fachkräfte reduzieren, was wiederum die Attraktivität bestimmter Berufsfelder erhöht und dazu beitragen kann, den Fachkräftemangel zu verringern.


Es ist entscheidend, offen für technologische Neuerungen zu sein und diese sinnvoll in das eigene Unternehmen zu integrieren. Gleichzeitig sollte die Gesellschaft die Herausforderungen, die solche Veränderungen mit sich bringen, aktiv angehen, indem sie in Bildung und Weiterbildung investiert und den Übergang für betroffene Arbeitnehmer unterstützt. So können wir sicherstellen, dass KI und andere technologische Innovationen zu einer nachhaltigen und prosperierenden Wirtschaft beitragen und das Potenzial für neue, zukunftsorientierte Arbeitsplätze geschaffen wird.



In welchem Bereich Ihres Arbeitsalltags glauben Sie, dass Künstliche Intelligenz die größte Erleichterung bieten könnte?

  • Automatisierung von Routineaufgaben

  • Verbesserung der Entscheidungsfindung

  • Optimierung von Geschäftsprozessen

  • Personalisierung von Kundeninteraktionen

You can vote for more than one answer.


Welche der folgenden KI-Anwendungen würden Sie am ehesten in Ihrem Unternehmen einführen?

  • Automatisierte Datenanalyse und Berichterstellung

  • Prozessoptimierung durch maschinelles Lernen

  • KI-Protokollant (Co-Pilot) für Meetings

  • KI-gestützte Forschung und Entwicklung

You can vote for more than one answer.


Welche der folgenden potenziellen Vorteile von KI erscheinen Ihnen am vielversprechendsten?

  • Effizienzsteigerung

  • Kostensenkung

  • Verbesserung der Arbeitsqualität

  • Schnellere Entscheidungsfindung



Sebastian Dubiel


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