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Sind wir bald arbeitslos? Besonders hochqualifizierte Berufe sind durch KI gefährdet.

Aktualisiert: 27. Apr. 2023





In diesem Blogpost beleuchten wir zwei Studien, die sich mit den Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) und insbesondere Large Language Models (LLMs) auf die Arbeitswelt befassen. Die erste Studie, "NBER Working Paper Series: Generative AI at Work", untersucht die potenziellen Vorteile von generativer KI für die Produktivität, Kundenzufriedenheit und Mitarbeiterbindung. Hierbei liegt der Fokus auf den positiven Effekten, die KI-Systeme in unterschiedlichen Arbeitsbereichen entfalten können.


Die zweite Studie, "GPTs are GPTs: An Early Look at the Labor Market Impact Potential of Large Language Models", widmet sich hingegen den möglichen Auswirkungen von LLMs auf verschiedene Berufsgruppen und Branchen. Anhand von "Exposure Scores" wird analysiert, inwieweit bestimmte Tätigkeiten und Berufe anfällig für die Automatisierung durch LLMs sind. Dieser Ansatz ermöglicht eine differenzierte Betrachtung der Arbeitsmarktauswirkungen und hilft, Chancen und Risiken der zunehmenden Verbreitung von LLMs zu erkennen.


Zusammen bieten beide Studien ein umfassendes Bild der Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz von KI und LLMs in der Arbeitswelt ergeben. Im Verlauf dieses Blogposts werden wir die zentralen Erkenntnisse aus beiden Studien diskutieren und ihre Implikationen für die Zukunft der Arbeit erörtern.


Vorteile von generativer KI für die Produktivität, Kundenzufriedenheit und Mitarbeiterbindung


Der "NBER Working Paper Series: Generative AI at Work" ist eine wegweisende Studie, die die Auswirkungen von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Arbeitswelt untersucht. Sie beleuchtet, wie KI-Systeme die Produktivität von Arbeitnehmern steigern, Kundenemotionen verbessern und die Fluktuation von Mitarbeitern reduzieren können. In diesem Blogpost analysieren wir die zentralen Erkenntnisse der Studie und ihre möglichen Auswirkungen auf die Zukunft der Arbeit.


Im Hauptteil der Studie "NBER Working Paper Series: Generative AI at Work" werden mehrere Aspekte der Auswirkungen von KI-Systemen auf die Arbeitswelt untersucht. Die Forscher analysierten die Leistung von Kundensupport-Mitarbeitern, die Zugang zu KI-gestützten Empfehlungen hatten, im Vergleich zu Mitarbeitern ohne diese Unterstützung. Die wichtigsten Erkenntnisse und Beispiele aus der Studie sind wie folgt:


Produktivitätssteigerung: Die Studie zeigt, dass der Zugang zu KI-gestützten Empfehlungen die Produktivität der Mitarbeiter im Durchschnitt um 15,7 % steigert. Dabei ist die Verbesserung am stärksten bei neuen Mitarbeitern mit weniger als sechs Monaten Erfahrung zu beobachten, wo die Steigerung etwa 24,8 % beträgt. Auch bei Mitarbeitern mit geringeren Fähigkeiten zeigt sich eine deutliche Produktivitätssteigerung von rund 20 %.


Verbesserung der Kundenzufriedenheit: Die Kundenzufriedenheit steigt durch den Einsatz von KI-Systemen im Durchschnitt um 9,1 %. Hier zeigt sich ebenfalls, dass weniger erfahrene oder qualifizierte Mitarbeiter am meisten profitieren, wobei die Kundenzufriedenheit bei diesen Gruppen um etwa 10 % bzw. 12 % steigt. Bei den höchstqualifizierten und erfahrensten Mitarbeitern sind hingegen keine signifikanten Verbesserungen der Kundenzufriedenheit zu verzeichnen.


Verringerung der Mitarbeiterfluktuation: Die Studie stellt fest, dass der Einsatz von KI-Systemen zu einer Verringerung der Mitarbeiterfluktuation führt. Im Durchschnitt sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mitarbeiter im laufenden Monat das Unternehmen verlässt, um 8,6 Prozentpunkte. Die stärksten Rückgänge sind bei neuen Mitarbeitern mit weniger als sechs Monaten Erfahrung zu beobachten, wo die Fluktuation um etwa 10 Prozentpunkte sinkt. Dies entspricht einer Reduktion der Fluktuation um etwa 40 % im Vergleich zu den Baseline-Fluktuationsraten von 25 % bei neuen Mitarbeitern.


Weitergabe von implizitem Wissen: Die Studie deutet darauf hin, dass KI-Systeme das Potenzial haben, implizites Wissen von hochqualifizierten Mitarbeitern an weniger qualifizierte Kollegen weiterzugeben. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass die Kommunikation von weniger qualifizierten Mitarbeitern, die KI-gestützte Empfehlungen erhalten, stärker dem Kommunikationsstil von hochqualifizierten Mitarbeitern ähnelt.


Auswirkungen auf vertikale und horizontale Workflows: Bezüglich des vertikalen und horizontalen Workflows zeigt die Studie, dass KI-Modelle zu einer Reduzierung von Kundenanfragen für das Sprechen mit Managern oder Supervisoren geführt haben. Die Anzahl dieser Anfragen sank um fast 25 %. Die Anzahl der horizontalen Überweisungen an andere Abteilungen blieb jedoch weitgehend unverändert. Eine mögliche Interpretation dieser Ergebnisse ist, dass Kundensupport-Mitar


Auswirkungen von LLMs auf verschiedene Berufsgruppen und Branchen


In der Studie "GPTs are GPTs: An Early Look at the Labor Market Impact Potential of Large Language Models" werden die möglichen Auswirkungen von LLMs auf den Arbeitsmarkt analysiert, indem verschiedene Berufsgruppen und Branchen betrachtet werden. Dabei werden "Exposure Scores" verwendet, um die Anfälligkeit bestimmter Tätigkeiten und Berufe für die Automatisierung durch LLMs einzuschätzen.



Was bedeutet Exposure Score?

Der Exposure Score ist ein Maß, das in der Studie "GPTs are GPTs: An Early Look at the Labor Market Impact Potential of Large Language Models" verwendet wird, um die Anfälligkeit von Aufgaben und Berufen für die Automatisierung durch Large Language Models (LLMs) einzuschätzen. Der Score basiert auf einer Analyse der Aufgaben, die innerhalb eines Berufs ausgeführt werden, und der Wahrscheinlichkeit, dass diese Aufgaben durch LLMs automatisiert werden können. Um den Exposure Score zu berechnen, werden zunächst die Haupttätigkeiten jedes Berufs identifiziert und die Wahrscheinlichkeit eingeschätzt, dass eine LLM in der Lage ist, diese Tätigkeiten auszuführen. Die Wahrscheinlichkeiten werden dann gemittelt, um einen Exposure Score für den gesamten Beruf zu erhalten. Der Exposure Score reicht von 0% bis 100%.

Ein Exposure Score von 100% bedeutet, dass alle Haupttätigkeiten eines Berufs als anfällig für die Automatisierung durch LLMs eingestuft wurden. Das bedeutet, dass dieser Beruf mit hoher Wahrscheinlichkeit stark von der Automatisierung betroffen sein wird. Ein Score von 50% hingegen zeigt, dass die Hälfte der Haupttätigkeiten eines Berufs als anfällig eingestuft wurde, was auf ein gemischtes Szenario hindeutet, bei dem einige Aufgaben automatisiert werden könnten, während andere weiterhin menschliche Expertise erfordern. Ein Exposure Score von 0% bedeutet, dass keine der Haupttätigkeiten eines Berufs als anfällig für die Automatisierung durch LLMs eingestuft wurde, was darauf hindeutet, dass dieser Beruf voraussichtlich weniger von der Automatisierung betroffen sein wird.


Um den Exposure Score an einem Beruf zu erklären, nehmen wir das Beispiel "Dolmetscher und Übersetzer". Zuerst werden die Hauptaufgaben und Fähigkeiten identifiziert, die für Dolmetscher und Übersetzer erforderlich sind, wie beispielsweise das Übersetzen von Texten oder das Dolmetschen in Echtzeit.


Dann wird geschätzt, inwieweit Large Language Models (LLMs) diese Aufgaben ausführen könnten, indem Experten befragt werden oder bestehende KI-Fähigkeiten analysiert werden. Beispielsweise könnten LLMs bereits in der Lage sein, einfache Texte zu übersetzen, während sie Schwierigkeiten haben, in Echtzeit bei einer Konferenz zu dolmetschen.


Anschließend wird ein Prozentsatz berechnet, der angibt, wie stark die Aufgaben und Fähigkeiten des jeweiligen Berufs von LLMs betroffen sind. Zum Beispiel könnte der Exposure Score für das Übersetzen von Texten bei 80% liegen, während der Exposure Score für das Dolmetschen in Echtzeit bei 40% liegt. Schließlich wird ein gewichteter Durchschnitt der Exposure Scores für alle Aufgaben und Fähigkeiten berechnet, um den Gesamt-Exposure Score für den Beruf "Dolmetscher und Übersetzer" zu erhalten.


Um den gewichteten Durchschnitt der Exposure Scores für den Beruf "Dolmetscher und Übersetzer" in diesem Beispiel zu berechnen, müssen wir zunächst die Gewichtung der beiden Hauptaufgaben berücksichtigen. Nehmen wir an, dass das Übersetzen von Texten 70% der Arbeit ausmacht, während das Dolmetschen in Echtzeit 30% ausmacht.

  1. Übersetzen von Texten: 80% (Exposure Score) × 70% (Gewichtung) = 56%

  2. Dolmetschen in Echtzeit: 40% (Exposure Score) × 30% (Gewichtung) = 12%

Addiere nun die beiden gewichteten Exposure Scores:

56% + 12% = 68%

In diesem Beispiel beträgt der Gesamt-Exposure Score für den Beruf "Dolmetscher und Übersetzer" 68%. Das bedeutet, dass etwa 68% der Hauptaufgaben und Fähigkeiten dieses Berufs von LLMs automatisiert werden könnten.

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass Berufe, die einen höheren Bildungsgrad erfordern, tendenziell stärker von LLMs betroffen sind. Beispielsweise könnten Berufe im Bereich der Computer- und Informationsforschung, die oft einen hohen Bildungsgrad erfordern, durch den Einsatz von LLMs signifikant verändert werden. In der Studie wird berichtet, dass Berufe, die einen Bachelor-Abschluss erfordern, mit einem mittleren Exposure Score von 0,47 (Männer) bzw. 0,51 (Frauen) betroffen sind, während Berufe, die einen Doktor- oder Berufsabschluss erfordern, einen Exposure Score von 0,41 (Männer) bzw. 0,43 (Frauen) aufweisen. Zum Vergleich: Berufe ohne formale Bildungsanforderungen haben einen mittleren Exposure Score von lediglich 0,10 (Männer) bzw. 0,10 (Frauen).


Andererseits gibt es auch Berufsgruppen, die weniger anfällig für die Automatisierung durch LLMs sind. Diese Berufe beinhalten häufig körperliche Tätigkeiten, wie beispielsweise Landmaschinenführer oder Bauarbeiter. Da LLMs keine physische Präsenz haben, sind sie weniger geeignet, um solche Aufgaben zu automatisieren. In der Studie wurden 34 Berufe identifiziert, in denen keine Aufgaben als anfällig für LLMs eingestuft wurden. Dazu gehören beispielsweise Sportler, Motorradmechaniker und Dachdecker. Diese Berufe beinhalten häufig körperliche Tätigkeiten oder erfordern eine physische Präsenz, was LLMs weniger geeignet macht, um solche Aufgaben zu automatisieren. In der folgenden Tabelle sind die 34 Berufe aufgelistet:


  • Landmaschinenführer: Jemand, der große landwirtschaftliche Maschinen wie Traktoren bedient und wartet.

  • Sportler und Wettkampfsportler: Menschen, die professionell in einer bestimmten Sportart tätig sind und bei Wettbewerben antreten.

  • Autoglas-Installateure und Reparaturfachleute: Personen, die für die Reparatur oder den Austausch von kaputtem Autoglas zuständig sind.

  • Omnibus- und LKW-Mechaniker und Dieselmotorenspezialisten: Menschen, die für die Reparatur und Wartung von Omnibussen und Lastwagen, insbesondere der Dieselmotoren, zuständig sind.

  • Beton- und Zementmischer: Jemand, der für die Herstellung von Beton und Zement zuständig ist, indem er die notwendigen Zutaten in einer Maschine mischt.

  • Kurzbestellköche: Personen, die schnell Gerichte zubereiten können, z. B. in einer Snackbar oder einem Schnellrestaurant.

  • Schneid- und Beschneidungsfachleute, Hand: Menschen, die für das Schneiden und Formen von verschiedenen Materialien wie Stoff, Leder oder Teppich zuständig sind.

  • Derrick-Operatoren, Öl und Gas: Personen, die für die Bedienung von Bohrgeräten und der Förderung von Öl und Gas zuständig sind.

  • Speisesaal- und Cafeteria-Assistenten und Barhelfer: Menschen, die in Restaurants, Cafeterias oder Bars bei der Bedienung der Gäste und der Zubereitung von Getränken helfen.

  • Geschirrspüler: Personen, die das Geschirr in Restaurants oder Küchen spülen und reinigen.

  • Baggerführer: Jemand, der Baggermaschinen bedient und für den Abbau von Materialien wie Erde oder Steinen zuständig ist.

  • Elektrische Stromleitungs-Installateure und Reparaturfachleute: Menschen, die für die Installation und Reparatur von elektrischen Stromleitungen und -anlagen zuständig sind.

  • Bagger- und Lademaskinenführer, Tagebau: Personen, die Bagger- und Lademaschinen in Bergwerken bedienen, um Materialien abzubauen.

  • Bodenverleger, ausgenommen Teppich, Holz und Hartfliesen: Menschen, die für die Installation von verschiedenen Bodenbelägen wie Vinyl oder Linoleum zuständig sind, jedoch keine Teppiche, Holz- oder Fliesenböden verlegen.

  • Gießerei-Form- und Kernmacher: Personen, die Formen und Kerne herstellen, die zur Herstellung von Gussmetallen verwendet werden.

  • Helfer - Maurer, Blockmaurer, Steinmetze, Fliesen- und Marmorverleger: Personen, die Maurern, Blockmaurern, Steinmetzen, Fliesenlegern oder Marmorverlegern bei ihrer Arbeit helfen.

  • Helfer - Zimmerleute: Menschen, die Zimmerleuten bei ihrer Arbeit helfen, z. B. beim Bau von Holzkonstruktionen.

  • Helfer - Maler, Tapezierer, Gipser und Stuckateure: Personen, die Malern, Tapezierern, Gipsern und Stuckateuren bei ihrer Arbeit helfen, z. B. beim Vorbereiten von Wänden oder beim Mischen von Farben.

  • Helfer - Rohrverleger, Klempner, Rohrinstallateure und Dampffitter: Menschen, die Rohrverlegern, Klempnern, Rohrinstallateuren und Dampffittern bei ihrer Arbeit helfen, z. B. beim Transport von Materialien oder beim Halten von Werkzeugen.

  • Helfer - Dachdecker: Personen, die Dachdeckern bei ihrer Arbeit helfen, z. B. beim Tragen von Materialien oder beim Vorbereiten von Dachflächen.

  • Fleisch-, Geflügel- und Fischschneider und -trimmer: Personen, die für das Schneiden und Vorbereiten von Fleisch, Geflügel und Fisch in Supermärkten oder Metzgereien zuständig sind.

  • Motorradmechaniker: Jemand, der sich auf die Reparatur von Motorrädern und anderen Zweirädern spezialisiert hat.

  • Straßenbau-, Oberflächen- und Stampfgeräteführer: Personen, die für die Bedienung von Maschinen zur Herstellung von Straßen und anderen Oberflächen zuständig sind.

  • Rammgeräteführer: Jemand, der Maschinen bedient, die zum Rammen von Fundamenten oder Pfählen verwendet werden.

  • Gießer und Former, Metall: Menschen, die Formen herstellen und Metalle gießen, um Gussstücke herzustellen.

  • Schienenverlegungs- und Instandhaltungsgeräteführer: Personen, die für die Bedienung von Maschinen zur Verlegung und Instandhaltung von Eisenbahnschienen zuständig sind.

  • Feuerfestmaterialreparaturfachleute, ausgenommen Maurer: Menschen, die Reparaturen an feuerfesten Materialien durchführen, z. B. an Öfen oder Hochöfen, aber keine Maurerarbeiten ausführen.

  • Dachbolzen, Bergbau: Personen, die beim Abbau von Mineralien oder Erzen unter Tage arbeiten, indem sie Dachbolzen setzen, um das Risiko von Einstürzen zu verringern.

  • Roustabouts, Öl und Gas: Menschen, die in der Öl- und Gasindustrie arbeiten, indem sie bei der Installation und Wartung von Ausrüstung helfen.

  • Schlachter und Fleischpacker: Personen, die für die Vorbereitung und Verpackung von Fleisch in Schlachthöfen oder Fleischverarbeitungsbetrieben zuständig sind.

  • Steinmetze: Menschen, die Steine in verschiedenen Formen und Größen bearbeiten und verwenden, z. B. für Denkmäler oder Gebäude.

  • Bandagierer: Personen, die Reifen mit Gummibändern umwickeln, um sie zu reparieren oder aufzubereiten.

  • Reifenreparatur- und Wechselfachleute: Menschen, die für die Reparatur oder den Austausch von Reifen an Fahrzeugen zuständig sind.

  • Brunnenkopfpumper: Jemand, der Brunnenpumpen bedient, um Wasser oder andere Flüssigkeiten zu fördern


Diese Berufe sind weniger anfällig für die Automatisierung durch LLMs, da sie körperliche Tätigkeiten erfordern, für die LLMs nicht geeignet sind. Es ist wichtig, sich darauf vorzubereiten, dass einige Berufe stärker von der Automatisierung betroffen sein werden als andere.


Die Studie zeigt auch, dass die Auswirkungen von LLMs auf den Arbeitsmarkt in verschiedenen Branchen sehr unterschiedlich sein können. Während einige Branchen wie Datenverarbeitung und Informationsverarbeitung stärker von LLMs betroffen sein könnten, gibt es andere Branchen, in denen die Auswirkungen weniger deutlich sind. Beispielsweise weist die Datenverarbeitungsbranche einen durchschnittlichen Exposure Score von 0,73 auf, während der Baubereich nur einen Exposure Score von 0,19 erreicht.


Wichtig ist zu verstehen, dass sich die Arbeitswelt in den kommenden Jahren wahrscheinlich grundlegend verändern wird, insbesondere in Berufen, die einen hohen Bildungsgrad erfordern und stärker auf Informationen und Datenverarbeitung angewiesen sind. Es ist wichtig, sich dieser Entwicklung bewusst zu sein und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um sich auf die Veränderungen vorzubereiten. Dazu könnte beispielsweise eine gezielte Weiterbildung in Bereichen gehören, die weniger von LLMs betroffen sind, oder das Erlernen zusätzlicher Fähigkeiten, die nicht leicht durch KI ersetzt werden können können, wie kreatives Denken, emotionale Intelligenz oder zwischenmenschliche Kommunikationsfähigkeiten.


In der Studie wird auch darauf hingewiesen, dass LLMs möglicherweise zu einer erhöhten Produktivität in einigen Branchen führen könnten, während andere Branchen weniger betroffen sein könnten. Dies könnte zu einer Verschiebung der Beschäftigungsstruktur führen, bei der Arbeitskräfte aus stärker betroffenen Branchen in weniger betroffene Branchen wechseln. Langfristig könnte dies zu einer Anpassung der Arbeitsmarktdynamik und -nachfrage führen.

Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie ihre Geschäftsmodelle und Personalstrategien anpassen müssen, um sich auf die zunehmende Automatisierung durch LLMs vorzubereiten. Dies könnte beispielsweise die Einführung von Weiterbildungsprogrammen für Mitarbeiter, die Umstrukturierung von Arbeitsabläufen oder die Einführung neuer Technologien beinhalten.


Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse für politische Entscheidungsträger, die sich mit den Auswirkungen von LLMs auf den Arbeitsmarkt auseinandersetzen müssen. Zum Beispiel könnten gezielte Programme zur Umschulung oder Weiterbildung erforderlich sein, um die negativen Folgen für die am stärksten betroffenen Berufsgruppen abzumildern. Darüber hinaus könnten politische Entscheidungsträger Regulierungen oder Anreize schaffen, um den Einsatz von LLMs in bestimmten Branchen oder Tätigkeiten zu fördern oder einzuschränken, je nach den spezifischen Zielen und Prioritäten.


Insgesamt zeigt die Studie, dass LLMs das Potenzial haben, den Arbeitsmarkt in vielerlei Hinsicht zu beeinflussen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Technologien nicht zwangsläufig Arbeitsplätze zerstören, sondern vielmehr Arbeitsplätze verändern und neue Möglichkeiten schaffen können. Es liegt an uns, die Chancen und Herausforderungen, die diese Entwicklungen mit sich bringen, zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren.


Welche Berufsgruppen können am stärksten durch LLMs beeinflusst werden?



Die Studie zeigt, dass bestimmte Berufe aufgrund ihrer hohen Exposition gegenüber KI-Technologien, insbesondere LLMs, besonders anfällig für Veränderungen sind. Die aufgeführten Berufe haben einen hohen Prozentsatz an Tätigkeiten, die potenziell von KI-Systemen automatisiert werden könnten.


  1. Mathematiker (100%): LLMs können komplexe mathematische Probleme lösen und Muster in großen Datenmengen erkennen. Daher könnten sie in der Lage sein, viele der Aufgaben von Mathematikern zu automatisieren, was die Rolle von menschlichen Experten verändert. Dennoch werden Fachwissen und menschliche Intuition weiterhin eine wichtige Rolle spielen, insbesondere bei der Entscheidungsfindung und strategischen Planung.

  2. Steuerberater (100%): LLMs sind in der Lage, finanzielle Daten zu analysieren und steuerliche Regelungen zu interpretieren. Sie könnten daher viele der Aufgaben von Steuerberatern automatisieren, wie z.B. die Berechnung von Steuern und die Erstellung von Steuererklärungen. Dennoch werden Fachwissen und persönliche Beratung weiterhin eine wichtige Rolle spielen, insbesondere bei komplexen Steuerfällen und individuellen Kundenanforderungen.

  3. Finanzielle quantitative Analysten (100%): LLMs können komplexe Finanzdaten analysieren und Prognosen erstellen. Sie könnten daher viele der Aufgaben von finanziellen quantitativen Analysten automatisieren, wie z.B. das Entwickeln von Handelsstrategien und das Analysieren von Marktrisiken. Dennoch werden Fachwissen und menschliche Intuition weiterhin eine wichtige Rolle spielen, insbesondere bei der Entscheidungsfindung und der Identifizierung von aufkommenden Risiken.

  4. Schriftsteller und Autoren (100%): LLMs können Texte generieren und Informationen aus unterschiedlichen Quellen verarbeiten. Daher könnten sie in der Lage sein, einfache Schreibarbeiten, insbesondere im Bereich des Nachrichtenwesens, zu automatisieren. Jedoch wird Kreativität und Originalität in vielen Schreibbereichen weiterhin von großer Bedeutung sein und schwer zu ersetzen sein.

  5. Web- und Digital-Interface-Designer (100%): LLMs können Webseiten und Benutzeroberflächen generieren, indem sie Designprinzipien und Benutzeranforderungen berücksichtigen. Sie könnten daher viele der Aufgaben von Web- und Digital-Interface-Designern automatisieren. Dennoch werden Fachwissen und kreatives Denken weiterhin unerlässlich sein, um ansprechende und funktionale Designs zu erstellen, die den Bedürfnissen der Benutzer gerecht werden.

  6. Nachrichten-Analysten, Reporter und Journalisten (100%): LLMs können Nachrichtenartikel verfassen und Fakten aus verschiedenen Quellen sammeln. Sie könnten daher viele der Aufgaben von Nachrichten-Analysten, Reportern und Journalisten automatisieren. Dennoch wird investigativer Journalismus und das Verständnis von Zusammenhängen weiterhin menschliche Expertise erfordern, um komplexe Sachverhalte zu beleuchten und kritische Analysen zu liefern.

  7. Juristische Sekretäre und Verwaltungsassistenten (100%): LLMs können rechtliche Dokumente erstellen und verwalten sowie Informationen aus verschiedenen Quellen verarbeiten. Daher könnten sie in der Lage sein, viele der Aufgaben von juristischen Sekretären und Verwaltungsassistenten zu automatisieren.

  8. Klinische Datenmanager (100%): LLMs können große Mengen klinischer Daten analysieren, Muster erkennen und Berichte erstellen. Daher könnten sie viele der Aufgaben von klinischen Datenmanagern automatisieren, wie z.B. das Überwachen der Datenqualität und das Sicherstellen der Einhaltung von Vorschriften. Dennoch werden Fachwissen und menschliche Intuition weiterhin eine wichtige Rolle spielen, insbesondere bei der Identifizierung von Problemen und der Entwicklung von Lösungsstrategien.

  9. Klimawandel-Politikanalysten (100%): LLMs können große Mengen umweltbezogener Daten analysieren und Empfehlungen für politische Entscheidungsträger erstellen. Sie könnten daher viele der Aufgaben von Klimawandel-Politikanalysten automatisieren, wie z.B. das Entwickeln von Strategien zur Emissionsreduktion und das Bewerten von politischen Maßnahmen. Dennoch werden Fachwissen und menschliche Intuition weiterhin eine wichtige Rolle spielen, insbesondere bei der Einschätzung der politischen Machbarkeit und der Interaktion mit verschiedenen Interessengruppen.

  10. Blockchain-Entwickler (97,1%): LLMs können Code für Blockchain-Anwendungen schreiben, Fehler identifizieren und beheben sowie Sicherheitslücken erkennen. Daher könnten sie viele der Aufgaben von Blockchain-Entwicklern automatisieren. Dennoch werden Fachwissen und kreatives Denken weiterhin unerlässlich sein, um innovative Lösungen und Anwendungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Benutzer und der Branche gerecht werden.

Die Studie "GPTs are GPTs: An Early Look at the Labor Market Impact Potential of Large Language Models" bietet wichtige Erkenntnisse über die möglichen Auswirkungen von LLMs auf den Arbeitsmarkt. Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass LLMs das Potenzial haben, zahlreiche Berufe und Branchen zu beeinflussen. Dabei gibt es Berufsgruppen, die stärker von der Automatisierung durch LLMs betroffen sein könnten, während andere Berufe weniger anfällig sind.


Ein zentrales Ergebnis der Studie ist die Identifizierung von Berufsgruppen mit hohem Expositionsgrad, wie Dolmetscher und Übersetzer, Schriftsteller und Autoren, Umfrageforscher, Tierwissenschaftler, PR-Fachleute und Mathematiker. In diesen Berufen könnten LLMs viele Aufgaben automatisieren, da sie auf sprachliche Fähigkeiten und Datenanalyse angewiesen sind. Dennoch bleibt unklar, inwieweit LLMs kreative und originelle Arbeit ersetzen können, und menschliche Intuition und Fachwissen werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen.


Andererseits sind Berufe, die körperliche Tätigkeiten beinhalten, weniger anfällig für die Automatisierung durch LLMs. In der Studie wurden 34 Berufe identifiziert, in denen keine Aufgaben als anfällig für LLMs eingestuft wurden. Dies zeigt, dass LLMs nicht alle Arbeitsplätze ersetzen werden und dass die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt differenziert betrachtet werden müssen.

Die Studie wirft auch wichtige Fragen über die zukünftigen Implikationen und Perspektiven auf. Wie werden sich LLMs auf das Lohngefüge und die Arbeitsbedingungen auswirken? Inwieweit können Arbeitnehmer sich an die veränderten Anforderungen anpassen und neue Fähigkeiten erlernen? Welche Rolle spielen Bildung und Politik bei der Förderung von Chancengleichheit und der Bewältigung der Herausforderungen durch LLMs? Es ist entscheidend, dass Entscheidungsträger, Unternehmen und Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten, um diese Fragen zu beantworten und Strategien zu entwickeln, die den Übergang zu einer von LLMs geprägten Arbeitswelt unterstützen.


Insgesamt liefert die Studie einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der potenziellen Auswirkungen von LLMs auf den Arbeitsmarkt und bietet Anhaltspunkte für zukünftige Forschung und Diskussionen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Studie nur eine Momentaufnahme darstellt und dass die tatsächlichen Auswirkungen von LLMs von einer Vielzahl von Faktoren abhängen werden, einschließlich technologischer Entwicklungen, wirtschaftlicher Bedingungen und politischer Entscheidungen.


Fazit


Die beiden Studien zeigen eindrucksvoll, wie Künstliche Intelligenz und insbesondere Large Language Models das Potenzial haben, die Arbeitswelt nachhaltig zu verändern. Während KI-Systeme einerseits die Produktivität steigern und die Kundenzufriedenheit erhöhen können, besteht andererseits auch die Gefahr, dass bestimmte Berufsgruppen durch Automatisierung beeinträchtigt werden. Es ist daher entscheidend, die Chancen und Risiken dieser Technologien zu erkennen und entsprechende Anpassungsstrategien für den Arbeitsmarkt zu entwickeln.



Bonusteil


Abschließend haben wir GPT-4 gebeten eine mögliche Welt zu skizzieren, in der die aufgeführten Berufe durch LLMs ersetzt wurde:


In einer Welt, in der Berufsgruppen, die von LLMs besonders betroffen sind, größtenteils ersetzt wurden, könnten wir eine deutliche Veränderung in der Struktur der Arbeitswelt und der Gesellschaft insgesamt erwarten. Die Automatisierung vieler Berufe könnte zu einer Umverteilung der menschlichen Ressourcen und der Schaffung neuer Arbeitsmöglichkeiten führen. Menschen könnten sich stärker auf kreative, empathische und problemlösende Tätigkeiten konzentrieren, die schwerer durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden können.


In dieser Welt könnte die Bedeutung von Spezialisierung und Fachwissen abnehmen, da LLMs und andere KI-Systeme die Expertise in vielen Bereichen übernehmen. Stattdessen könnte der Fokus auf der Entwicklung von Soft Skills wie Kommunikation, Zusammenarbeit, Anpassungsfähigkeit und Kreativität liegen. Menschen könnten sich darauf konzentrieren, wie sie ihre einzigartigen Fähigkeiten nutzen können, um zum Gemeinwohl beizutragen und die Lebensqualität für alle zu verbessern.


Eine Messgröße könnte ein "Contribution Score" sein, der den Beitrag von Personen zur Gesellschaft misst. Dieser Score könnte verschiedene Faktoren berücksichtigen, wie zum Beispiel die positiven Auswirkungen auf das soziale Umfeld, die Umwelt und die Lebensqualität anderer Menschen. Es wäre wichtig, bei der Einführung eines solchen Scores die Vielfalt der menschlichen Fähigkeiten und Beiträge anzuerkennen und eine ganzheitliche Bewertung des gesellschaftlichen Beitrags zu ermöglichen.


In Bezug auf den Kapitalismus könnte diese veränderte Welt eine Chance bieten, das wirtschaftliche System neu zu gestalten. Die Automatisierung vieler Arbeitsplätze und der wachsende Fokus auf soziale und ökologische Beiträge könnten eine Verschiebung weg von der reinen Gewinnmaximierung hin zu einer nachhaltigeren und sozial verantwortlicheren Wirtschaftspolitik bewirken. Neue wirtschaftliche Modelle könnten entstehen, die den Fokus auf das Wohlergehen der Menschen und des Planeten legen, anstatt nur auf finanziellen Erfolg.


Eine solche Veränderung der Arbeitswelt und der Gesellschaft bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Es ist wichtig, dass Bildungssysteme, Sozialsysteme und politische Strukturen angepasst werden, um Menschen auf diese neue Realität vorzubereiten und die negativen Auswirkungen der Automatisierung abzumildern. Eine reflektierte Debatte darüber, wie wir diese Zukunft gemeinsam gestalten wollen, ist entscheidend, um eine gerechte und nachhaltige Gesellschaft zu schaffen, die den Bedürfnissen aller Menschen gerecht wird.

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